Audre Lorde - Bestärkung und Bestätigung

Im Sommer 1986 traf Marion Kraft die afro-amerikanische Autorin und Aktivistin Audre Lorde in Berlin zu einem Interview über ihren Roman Zami und ihr Gesamtwerk. Es wurde eine Begegnung, die für Marions Arbeit bestätigend und bestärkend war und den Beginn einer tiefen Verbundenheit und Freundschaft markierte. Ihr letztes Treffen fand in Berlin 1992 statt.

"Schwarzer Feminismus ist nicht weißer Feminismus im schwarzen Gewand. Schwarzer Feminismus ist eine vielfach verwobene Bewegung, entstanden aus den Leben, dem Streben und der Realität Schwarzer Frauen. Wir teilen einige Erfahrungen mit weißen Frauen, und dann gibt es andere Dinge, die wir nicht teilen. Wir müssen fähig werden uns zu verbünden über das, was uns gemeinsam ist." (Audre Lorde, 1986)

1988 organisierte Marion Kraft die Erste gemeinsame Schreibwerkstatt Schwarzer und weißer Frauen in Bielefeld, in der über kreatives Schreiben ein Dialog zwischen Schwarzen und weißen Frauen initiert wurde. Zu den Teilnehmerinnen gehörten u.a. May Ayim, Ika Huegel-Marshall, Helga Emde, Modupe Laja und Dagmar Schultz.

Internationale Schwarze Frauenstudien

 

 

Angeregt von Audre Lorde und dem gemeinsamen Engagement für einen feministischen Diskurs innerhalb der Schwarzen Diaspora entstanden vielfältige Verbindungen. Besonders bedeutsam war die zu Andrée Nicola McLaughlin, der Gründerin des International Cross-Cultural Black Women's Studies Institutes. Die Teinahme an der Konferenz des Instituts 1989 in Zimbabwe bestärkte Marion Kraft darin, die Bedeutung dieses globalen Netzwerks Schwarzer Frauen auch für Schwarze Menschen in Deutschland zu nutzen..



1991 organisierte Marion Kraft gemeinsam mit Helga Emde, mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren und in Kooperation mit May Ayim, Ria Cheatom, Jasmin Eding, Judy Gummich, Bärbel Kampmann, Katharina Oguntoye und vielen anderen Frauen von ADEFRA ein dreiwöchiges internationales Sommer-Seminar, in Frankfurt am Main, Bielefeld und Berlin. 2006 traf sie auf einer Sudienfahrt des Instituts in Panama Frauen aus den USA und Südafrika wieder, die bestätigten wie wichtig es 15 Jahre zuvor für sie war, auf der Tagung in Deutschland etwas über das Leben Schwarzer Menschen in Europa erfahren zu haben und globale Kontakte der afrikanischen Diaspora hergestellt haben zu können.


Im gleichen Jahr referierten Marion Kraft, Leticia T. Brereton (Panama/USA) und Andrée Mc Laughin auf der  BEST- (Black European Studies) Konferenz in Berlin über die Geschichte und die Arbeit des Institutes.